Saturday, February 5, 2011

007 Wie ich hier lebe

Wie lebe ich hier in Tiruvannamalai?

Also einige schrieben mir, dass sie das alles sehr interessant, wenn auch sehr fremd finden, dass sie aber auch gern wüssten, wie ich hier lebe, wie man sich das vorzustellen habe. Also gut. Ich versuche es. Hier ist zunächst einmal die Straße, an der ich wohne:






















Und hier ist das Haus mit dem schützenden "Wesen". Das Haus heißt "Mountain Breeze", und tatsächlich weht meistens eine leichte Brise vom Berg herunter, was sehr angenehm kühlend wirkt.


Und nun geht es die Treppe hoch ...


Beim Hochgehen hat man Gelegenheit zu beeindruckenden Visionen: mal erscheint der Schutzgeist, dann kommt Shiva auf seinem Bullen angeritten ...





... und, wenn man will, kann man auch direkt ins Universum hinaufsteigen:




Aber bleiben wir lieber hier in diesem Bereich der Milchstraße. Der folgende kurze Film führt einen direkt vor meine Zimmertür:



Der Film zeigt auch den Blick von "meiner" riesigen Dachterrasse. Gut, also wenn ihr euch den kurzen Film angeschaut habt, dann dürft ihr jetzt in "mein" Zimmer eintreten:




Im Hintergrund der Eingang zu Bad und Toilette. 
Bringen wir's hinter uns und werfen ein Blick hinein. Westliche Toilette und Dusche -  leider nur kalt.



 Dann im Sinne von pradakshina nach rechts gedreht ein Blick in den Schlafbereich:


 Weiter rechts die Küche:


Und dann der Blick zur Tür, mit einem zusätzlichen Bett, das als Ablage dient:


Und schließlich nach einer weiteren Rechtsdrehung das Arbeits"zimmer":


Ich sitze so, dass ich aus dem Fenster heraus auf den Arunachala blicke:


Die beiden Gitter schützen vor Menschen, Affen und Moskitos (das Wort Mücken ist den Biestern nicht angemessen), und alles drei ist echt notwendig. Die Brise vom Berg weht allerdings ungehindert hindurch, nur der Blick ist etwas gestört; das Gitter verleiht schon den Eindruck des Gefangenseins. Tritt man aber hinaus vor das Fenster, dann sieht das ohne Gitter so aus:


Aber zurück ins Zimmer. Ein Blick an die Decke zeigt:
es gibt zwei Ventilatoren, und auch das ist eher selten. 



Auf der "Bett-Ablage" sieht man im folgenden Bild meine high-tech Utensilien:


Im Hintergrund ein Gerät zum Stabilisieren der elektrischen Spannung; das braucht man doch immer noch, wenn man sicher sein will, dass einem der PC funktionsfähig erhalten bleibt. Der Kabelsalat davor besteht aus verschiedenen Kopfhörern und Ladegeräten. Ein Schwenk nach rechts zeigt mein Elektronisches Multimedia Zentrum (EMZ):



Und so sieht es aus, wenn ich dann da sitze.
Ja, meine Haare etwas zu kurz, dafür aber frisch gewaschen.



 Und nun in die Küche. Da gibt's zwar keine Elektronik, aber Elektrik, und auch wenn der Strom regelmäßig täglich für zwei Stunden abgeschaltet wird (zur Zeit von 14-16 Uhr, das ändert sich aber jeden Monat, entweder so, oder von 16 bis 18 Uhr), so ist er doch nützlich, wenn er da ist.
Aber zunächst zum wichtigsten Rohstoff: Wasser! Da man davon viel und zum Verkehr reines braucht, habe ich einen Wasserfilter aus Deutschland mitgebracht, und der sieht installiert dann so aus:



Und nun zur Elektrik.
Sie besteht aus zwei Tauchsiedern, einem kleinen und einem großen.
Mit dem kleinen kann ich Wasser kochen und dann zu Tee oder Kaffee verarbeiten.
Milch wird, wenn erforderlich oder gewünscht, mit Milchpulver und Wasser angerührt.
Es gibt zwar Kühlschränke, aber ich habe keinen. 
Also hier der Wasserkocher:



Der große Bruder, der mir Wasser zum "Duschen" warm oder heiß macht,
sieht so aus:


Und nun zum Frühstück. Also erst einmal koche ich einen Chai,
einen indischen Milchtee mit Gewürzen. Wasser kochen, Tee rein, ziehen lassen, durch ein Sieb in die Tasse gießen, die Michpulvermilch dazu geben - fertig. Ich süße mit Stevia statt Zucker.

  
Alternativen bei mir sind Chai, Kaffee, Kakao oder einfach Tee.
Der Chai kostet 40 Rupien (60 cent) für diese 85 g:  


 Der Kakao, 200g für 65 Rs, knapp über 1 Euro.
Der Kaffee ist importiert aus Italien, daher stolze 400 Rs (6,50 Euro)  für 250 g 

Der Tulsi Ingwer Tee, 100 g -140 Rs. (2,30 Euro)
 18 Tulsi Jasmin Teebeutel für 94 Rs. (1,30 Euro)
Die Preise sind hoch, weil beide "certified organic" sind. 

  

 Und dann gibt's fast immer eine Papaya. Sie wird beim Kauf in Zeitungspapier eingewickelt und kostet je nach Größe 15-25 Rupien - also um die 20 cent -
und sieht so aus:


Und dann folgt die Zubereitung:



Heute mal mit Banane:




Da ich nicht koche, gehe ich zum "richtigen" Essen ins Restaurant. Da stehen einem einige zur Auswahl mit Namen wie Mannah Cafe, Usha Hotel, Amman Roof Top Restaurant, Tasty Cafe, German Bakery, Shanti. Man gibt pro Mahlzeit zwischen 100 und 200 Rs. aus oder rund 1,50 - 3,00 Euro. Man kann auch preiswerter essen, aber die billigeren Mahlzeiten sind nicht unbedingt sie saubersten. Man kann aber auch privat essen, das heißt, in Privathäusern wird gekocht, und man kann zu bestimmten Zeiten dann dort essen. Da zahlt man einen Euro und bekommt gutes Essen. Ich ziehe aber die Anonymität und den schönen Ausblick der Restaurants vor. Also die German Bakery zum Beispiel:






Wir gehen weiter und kommen an der Apotheke vorbei:


Danach hat der Obsthändler seinen Stand,
bei dem ich immer meine Papayas kaufe:


 Kurz danach das Häuschen mit der ATM Maschine,
an der ich mir bequem und kostenlos meine Rupien holen kann.
Geld zu bekommen war vor 30 Jahren noch echt ein Alptraum:


Vor allem bei Abkürzungen, aber auch sonst, erlebt man immer wieder mal kleinere und größere Hindernisse:





Und nun schauen wir mal bei Usha's Restaurant rein.



Man kann drinnen sitzen ...


oder auch draußen im Garten: 


und, wenn man will, jeden Tag das Buffet essen -
für 200 Rs. (3,20 Euro) so viel man will:


 Und hier ist Usha (links) mit zwei Bediensteten.
Usha ist mit Peter aus Hamburg verheiratet, der seit über 40 Jahren in Indien lebt. 


Und weiter geht's, an Geschäften wie diesem vorbei ...




vorbei am Amman Roof Top Cafe ...




... zum Tasty Café: 




Das Haus oben versperrte letztes Jahr noch nicht den
freien Blick auf Arunachala. 


Inzwischen wird es dunkel, aber ich möchte euch noch zu Shanti bringen.
Draußen überrascht mich ein spektakulärer Sonnengang:





Hinter dem Namen Shanti (das bedeutet Frieden) versteckt sich ein Reisbüro, Internetcafe und Restaurant, geleitet von Kumar und seiner Familie. Kumar ist mit einer Frau aus Berlin verheiratet. Das Restaurant ist ausgezeichnet, und man kann auch gefahrlos Salate essen. Leider kochen sie nicht, und abgesehen von Omelette kann man nur kalte Sachen essen, aber gute Qualität. Und hier gibt es den besten Kaffee, sogar richtigen Cappuccino:




Als ich Shanti verlassse, sehe ich draußen den jungen Mond,
Balachandra, und merke dabei, dass ich zwar Shanti verlassen habe, aber nicht den Frieden:



 Wieder in meinem Zimmer ist es aber nun keineswegs immer ruhig, irgendeinen Grund zum Feiern oder Predigen gibt es dauernd, und es muss vor allem immer sehr laut sein, und ich meine wirklich LAUT. Feuerwerk wird auch immer beliebter. Das hört sich dann so an und sieht so aus wie in dem kurzen Film hier. Aber schließlich wird es dann doch ruhig, gerade rechtzeitig, um einschlafen zu können.

 

om shānti shānti shānti



2 comments:

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     Deckenlichter & Ventilatoren

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